Intelligente Prozesse. Zielgerichtet. Autonom.
by Veronika Altenbach

In der klassischen Welt der Automatisierung denkt man bei «Agenten» an einfache Bots oder Benutzerrollen. Doch ein neuer Trend bringt Bewegung in das Thema: Agentic AI – sogenannte KI-Agenten, die wie digitale Kollegen denken, Aufgaben analysieren und diese selbstständig lösen können.
Wie in einem Orchester, in dem einzelne Musiker durch eine Dirigentin zu einem Gesamtwerk geführt werden, benötigen auch diese Agenten eine zentrale Koordination. Nur so arbeiten sie zielgerichtet und effizient zusammen. Genau das leistet die Agentic Orchestrierung.
Was bedeutet Agentic AI für Unternehmen?
Agentic AI bezeichnet eine neue Klasse von KI-Systemen, die in der Lage sind, proaktiv zu handeln, Entscheidungen zu treffen und selbstorganisiert Aufgaben zu erledigen. Sie kombinieren:
- Zielorientiertes Denken: Sie verfolgen definierte Ziele.
- Selbständiges Planen: Sie analysieren, wie ein Ziel am effizientesten erreicht werden kann.
- Autonomes Handeln: Sie führen Tasks eigenständig aus oder delegieren an andere Agenten oder Systeme.
Für Unternehmen bedeutet das: Prozesse werden nicht nur automatisiert, sondern intelligenter und dynamischer gesteuert.
Ein aktueller Forbes-Artikel (April 2025) hebt hervor, dass Unternehmen zunehmend auf Agentic Process Orchestration setzen, um klassische Prozesslogik mit flexiblen, KI-gestützten Entscheidungen zu kombinieren. Diese Kombination erlaubt eine wesentlich dynamischere Prozessgestaltung, die sich flexibel an interne und externe Ereignisse anpassen kann.
Wie sehen agentische Workflows aus?
Ein klassischer BPMN-Prozess definiert klar, welcher Schritt auf welchen folgt. Durch die Integration von Agenten in einen BPMN-Workflow bleibt der Prozess kontrollierbar – und wird dort dynamisch, wo es sinnvoll ist. Workflows mit KI-Agenten funktionieren folgendermassen:
- Agenten erkennen kontextabhängige Aufgaben in Echtzeit – z. B. durch NLP (Natural Language Processing) oder Datenanalyse.
- Sie entscheiden eigenständig, welche Handlung am sinnvollsten ist.
- Der BPMN-Prozess übernimmt die Rolle der Dirigentin: Er orchestriert Agenten, verteilt Aufgaben gezielt und sorgt für Zielkonformität.
Vorteile der agentischen Prozess Orchestrierung
- Flexibilität: Prozesse reagieren dynamisch auf neue Informationen.
- Entlastung von Routineaufgaben: Mitarbeitende fokussieren sich auf strategische Entscheidungen.
- Schnellere Time-to-Resolution: Agenten handeln in Echtzeit.
- Bessere Skalierbarkeit: Neue Anforderungen können schneller integriert werden.
Integration mit bestehenden Tools
Anbieter wie Camunda oder OpenAI API-gestützte Systeme ermöglichen erste praktische Umsetzungen:
- BPMN-Engines mit KI-gestützter Entscheidungsfindung bei einer Sammlung von Aufgaben.
- Kombination aus menschlichen Tasks, automatisierten Aufgaben und KI-Agenten
- Nutzung von LLMs zur Dokumentenanalyse, Entscheidungsfindung oder E-Mail-Klassifikation
Eine neue Grundlage für zukunftsfähige Prozesse
Agentic Process Orchestration ist mehr als ein Trend – sie ist die Antwort auf wachsende Komplexität und Dynamik in Unternehmen. Wer jetzt in agentische Modelle investiert, legt das Fundament für:
- intelligente und dynamische Prozesse
- eine effektivere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine
- nachhaltige digitale Transformation