Gateways in BPM – Entscheidungspunkte & Verzweigungen - brix - Basel/Allschwil

Gateways

Im Prozessmanagement – konkret in BPMN – gelten Gateways als Entscheidungspunkte, Verzweigungen und Zusammenführungen im Prozessfluss und werden grafisch in einer Rautenform dargestellt. Sie ermöglichen die Abbildung von Geschäftsregeln und parallelen Abläufen. Damit lassen sich komplexe Prozesslogiken klar und standardisiert darstellen.

Welche Gateway-Typen gibt es?


Exklusives Gateway (XOR)

Dieses Gateway steht für eine Entweder-oder-Entscheidung – es wird genau ein Pfad eingeschlagen.

Beispiel:
Beim Online-Shopping wählen Sie eine Zahlungsart: Rechnung, Kreditkarte oder PayPal. Nur eine Option kann ausgeführt werden.

Ideal, wenn ein Prozess je nach Bedingung nur einen möglichen Weg nehmen soll.

Exclusives Gateway

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Paralleles Gateway (AND)

Bei parallelen Gateways (AND) starten mehrere Pfade gleichzeitig und warten am Ende, bis alle abgeschlossen sind.

Beispiel:
Nach Eingang der Bestellung werden mehrere Aufgaben parallel ausgeführt:

  • Rechnung versenden
  • Bestellung vorbereiten
  • Bestellbestätigung senden

Erst wenn alle abgeschlossen sind, gilt die Bestellung als vorbereitet.

Paralleles Gateway

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Ereignisbasiertes Gateway

Das ereignisbasierte Gateway wartet, bis ein bestimmtes Ereignis eintritt, bevor der Prozess fortgesetzt wird.

Beispiel:
Nach dem Versand der Rechnung wird darauf gewartet, ob der Zahlungseingang erfolgt oder die Bestellung storniert wird. Wird innerhalb von 30 Tagen keine Zahlung registriert, wird die Bestellung automatisch storniert.

Dieses Gateway kommt zum Einsatz, wenn der Ablauf von externen Ereignissen abhängt – z. B. einer Nachricht, Frist oder Aktion.

Ereignisbasiertes Gateway

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Inklusives Gateway (OR)

Beim inklusiven Gateway (OR) können eine oder mehrere alternative Pfade gleichzeitig gewählt werden – je nachdem, was zutrifft.


Beispiel:
Der Prozess prüft, ob der Käufer Zusatzoptionen wie Geschenkverpackung, Expressversand oder Versicherung gewählt hat. Alle gewählten Optionen werden parallel ausgeführt. Sobald diese abgeschlossen sind, ist die Bestellung vorbereitet.

Ideal, wenn verschiedene Anforderungen gleichzeitig erfüllt werden sollen, z. B. bei zusätzlichen Dienstleistungen oder Extrafunktionen.

Inklusives Gateway

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Komplexes Gateway

Das komplexe Gateway gilt als Sonderlösung für komplizierte Logik. Sie kommt zum Einsatz, wenn einfache Bedingungen nicht ausreichen.

Beispiel:
Es wird geprüft, wie zuverlässig ein Kunde zahlt. Ist seine Bonität gut, darf er per Rechnung bezahlen. Bei schlechter Bonität stehen nur Kreditkarte oder PayPal zur Auswahl.

Dieses Gateway erlaubt die Abbildung mehrstufiger Bedingungen, die nicht mit XOR, OR oder AND darstellbar sind.

Komplexes Gateway

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Fazit

Gateways sind ein zentrales Element der Prozessmodellierung: Sie sorgen für Klarheit, wenn Entscheidungen getroffen, Abläufe parallelisiert oder wieder zusammengeführt werden müssen. So bleiben Prozesse verständlich, transparent und frei von logischen Fehlern.

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